Glossar

Begrünung, extensiv:

Extensivbegrünungen sind naturnah angelegte Begrünungen, die sich weitgehend selbst erhalten und weiterentwickeln. Neben Kräutern, Gräsern und Moosen kommen vor allem unterschiedliche Sedumarten zum Einsatz. Extensivbegrünungen eignen sich für wandgebundene Fassadenbegrünungen. Sie stellen geringe Anforderungen an das Substrat und benötigen wenig bis keinen Unterhaltsaufwand. Eine zusätzliche Bewässerung ist nicht erforderlich.

Begrünung, intensiv:

Intensivbegrünungen kommen bei boden- und bei wandgebundenen Fassadenbegrünungen zum Einsatz. Je nach Pflanzenauswahl kann ein dichterer Bewuchs (Blattdichte) an bzw. vor den Fassaden erzielt werden, als mit extensiven Begrünungen möglich. Intensivbegrünungen erfordern einen regelmäßigen Pflegeaufwand, insbesondere ist eine regelmäßige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen notwendig. Die Vegetation stellt je nach gewählter Pflanzenart unterschiedlich hohe Ansprüche an das Substrat.

Biodiversität:

Auch biologische Vielfalt genannt, bezeichnet allgemein die Vielfalt von Leben. Im Zusammenhang mit Bauwerksbegrünungen ist bei der Auswahl der Vegetation Wert auf eine ausgewogene Pflanzenvielfalt zu legen, die das Entstehen eines lokalen Ökosystems ermöglicht.

Evapotranspiration:

Die Evapotranspiration ist eine meteorologische Größe, welche die Gesamtsumme des Wasserverlustes in einem Gebiet an die Atmosphäre beschreibt, und setzt sich zusammen aus Transpiration, also aus der direkten, physikalischen Verdunstung von Land- und Wasserflächen hauptsächlich durch Sonneneinstrahlung und Wind (Übergang des Wassers von flüssiger in die gasförmige Form), sowie aus der Evaporation, das ist die aktive Wasserabgabe von Pflanzen über die Spaltöffnungen ihrer Blätter und über die Wachsschicht (Cuticula).

Fassadenbegrünung, bodengebunden:

Der Pflanzenbewuchs wurzelt im Boden und erfordert strukturierte Erden, die eine nachhaltige Versorgung mit Nährstoffen, Luft und Wasser gewährleisten (sh. Substrat). Bodengebundene Fassadenbegrünung kann durch Direktbewuchs mit selbstklimmenden Kletterpflanzen (z.B. Efeu) oder mit sogenannten Gerüstkletterpflanzen, die eine Kletterhilfe vor der Fassade benötigen, erfolgen.

Vorteile:

  • Geringer Pflege- und Wartungsaufwand.
  • Kostengünstigste Form der Begrünung von Fassaden.
  • Meistens einfach umsetzbar.

Fassadenbegrünung, wandgebunden:

Der Pflanzenbewuchs wurzelt in Konstruktionen, die an der Fassade befestigt oder integriert sind (z. B. Pflanzentröge, Gittersteine, u. dgl.), und bedarf einer gesonderten Nährstoffversorgung und Bewässerung. Im Vergleich zur bodengebundenen Fassadenbegrünung ist mit höheren Kosten und einem gesteigerten Wartungsaufwand zu rechnen.

Vorteile:

  • Hoher Gestaltungsspielraum – große Pflanzenvielfalt möglich.
  • Schutz der Gebäudehülle.

Fassadenbegrünung, Zweck:

Fassadenbegrünung an Bauwerken verfolgt die Ziele der Optimierung des bauphysikalischen Gebäudeverhaltens und der Wohnbehaglichkeit in Innenräumen (z.B. Verringerung der Wärmeverluste im Winter, Verringerung der sommerlichen Überwärmung im Sommer), des Mikroklimas an der Außenwand (z.B. Erhöhung der Luftfeuchte im Fassadennahbereich – Evapotranspiration, und damit Temperaturregulierung im Sommer), sowie der Schaffung von kleinräumigen Ökosystemen.

Globe-Thermometer:

Das Globe-Thermometer ist eine schwarze Hohlkugel mit einem Temperatursensor in deren Mitte, der die Strahlungswärme, d. h. die Differenz zur Lufttemperatur, misst. Mit Hilfe der gemessenen Lufttemperatur, der Luftgeschwindigkeit und der Globe-Temperatur kann die mittlere Strahlungstemperatur errechnet werden.

Gerüstkletterpflanze:

Gerüstkletterpflanzen unterscheiden sich durch die Strategie ihres Kletterns: Schlingpflanzen (umwinden), Rankpflanzen (bilden „Greiforgane“ = Ranken) und Spreizklimmer (spreizen und haken sich ein). Aus diesen Klettertechniken resultieren jeweilige prinzipielle Ansprüche an Gerüste, die solche Kletterpflanzen zur Fassadenbegrünung benötigen (Wikipedia).

Kletterhilfe:

Vorrichtung an oder vor der Fassade, die Gerüstkletterpflanzen zu ihrer Ausbreitung benötigen, z.B. Seile, Stahlgerüst, u.dgl.

Kletterpflanze:

Kletterpflanze ist die Bezeichnung für eine Pflanze, die statt stützender Strukturen als Wuchsform eine Klettertechnik ausbildet. (Wikipedia)

Mikroklima:

Im Zusammenhang mit Bauwerksbegrünungen sind unter Mikroklima, auch: Kleinklima, jene Klimabedingungen zu verstehen, die in einem kleinen, genau definierten Bereich vorherrschen. Das sind im Falle von begrünten Fassaden die Klimabedingungen, die sich durch die dort wachsenden Pflanzen in unmittelbarer Nähe der Gebäudehülle einstellen und in die dahinterliegenden Innenräume hineinwirken.

Ökosystem:

Der Begriff Ökosystem bezeichnet das Zusammenspiel zwischen einem Lebensraum und seinen tierischen und pflanzlichen Bewohnern. Dabei sind alle Bestandteile des Ökosystems voneinander abhängig. (Greenpeace)

operative Raumtemperatur:

Die operative Temperatur (gefühlte Temperatur, Empfindungstemperatur) entspricht dem arithmetischen Mittel der Raumlufttemperatur und der Strahlungstemperatur der Umgebungsflächen (z. B. Wand- und Fensterflächen, Heizflächen) und ist das zentrale Maß für die thermische Behaglichkeit.

Substrat:

Im Gartenbau bezeichnet der Begriff Substrat Nährböden aller Art, einschließlich des gewachsenen Erdbodens. Im ökologischen Zusammenhang ist der Boden auch Substrat im Sinn eines Materials, auf und in dem Organismen leben. Bei Gebäudebegrünungen wachsen die Pflanzen entweder im gewachsenen Boden (bodengebundene Fassadenbegrünung), oder in Substraten, die vom Untergrund getrennt sind (wandgebundene Fassadenbegrünung).

Selbstklimmende Kletterpflanze:

Selbstklimmende Kletterpflanzen eignen sich für den Direktbewuchs von Bauwerken und entwickeln Haftorgane. In der Regel sind dies Haftwurzeln, z. B. Efeu, Kletterhortensie, Trompetenwinden. (Wikipedia)

mit der Beteiligung der Projektpartner:

  • Donau Universität Krems
  • Green4Cities
  • Gedesag
  • Krems energieautark
  • Yesa

mit der Unterstützung von:

  • Förderstelle
  • Klimaenergiefonds

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