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Bestandsbau
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Standortauswahl für klimarelevante Gebäudebegrünungen

Bauwerksbegrünungen können als sehr effektiver Hebel dienen, um die lokalen Folgen des Klimawandels – wie z.B. städtische Hitzeinseln (Urban Heat Islands – UHI), Luftverschmutzung und lokale Überschwemmungen durch Starkregenereignisse – auszugleichen und die Lebensqualität in den Städten nachhaltig zu verbessern.

In der Vergangenheit war die Herausforderung, die sehr komplexen Zusammenhänge zwischen Gebäuden, Pflanzen, Wind und Niederschlag auf das lokale Mikroklima bereits in der Planungsphase genau quantifizieren und bewerten zu können. Mittlerweile gibt es Planungshilfen für Städte, Kommunen, Bauträger, Planer und Architekten, die die Effekte grüner Infrastrukturen und baulicher Maßnahmen auf ihre Umgebung sichtbar, messbar und vergleichbar machen.

Die Simulation der Effekte von Gebäudebegrünungen, ermöglicht es, sowohl in der Konzepterstellung, als auch in der Entwurfs- und Detailplanung, konkrete Aussagen über verschiedene für klimaresiliente Stadtentwicklung wesentliche Faktoren zu machen, wie z.B.:

  • Thermischer Abluftstrom – d.h. Lufttemperatur bzw Wirkung auf Nachbarquartiere
  • Thermischer Komfort – d.h. gefühlte Temperatur im Außenraum (PET)
  • Thermische Speicherfähigkeit – d.h. Speicherfähigkeit der Materialien
  • Regenwassermanagement – d.h. Retentionsleistung von Materialien bzw. Oberflächen (z.B. bei Starkregen)
  • CO2 Speicherung
  • Windfeld
  • Wirtschaftlichkeit und Ressourceneffizienz von verschiedenen Maßnahmen

Dadurch können z.B. städtische Verwaltungen wesentlich effektiver ihre Bauvorschriften bzw. städtebaulichen Vorhaben mit definierten Klimazielen abgleichen, bzw. deren Einhaltung laufend kontrollieren. So können auch die mikroklimatischen Auswirkungen von bereits verwirklichten Bauvorhaben, z.B. auf deren Wirksamkeit bei der Bekämpfung von urbanen Hitzeinseln, überprüft werden. Projektentwickler, Bauträger und Architekten, wiederum, können so die mikroklimatische Performanz verschiedener Projektentwürfe vergleichen und bewerten, um z.B. die beste Lösung zu finden, um den Wohnkomfort der NutzerInnen zu verbessern.

Besondere Anforderungen an die Simulation im Neubau

Im Neubau ist vor allem die Gebäudeorientierung und -struktur ein maßgeblicher Einflussfaktor für die mikroklimatische Wirksamkeit, weshalb in der Simulation im Neubau zu allererst darauf der Fokus gelegt werden sollte. In weiterer Folge kann in Kombination mit Grüner Infrastruktur die Planung bestmöglich optimiert werden. Für aussagekräftige Ergebnisse ist auch hier ein entsprechender Wirkungsteil der angrenzenden Umgebung in das Simulationsmodell mitaufzunehmen.

Anhand von zwei konkreten Fallbeispielen in Krems wurde vom Greenovate K(r)EMs Projektteam, dokumentiert, wie die Planung von klimarelevanten Gebäudebegrünungsmaßnahmen durch die Simulation der oben erwähnten Wirkungen profitieren kann. Die Ergebnisse der 2 beispielhaften Simulationen finden Sie hier.

Auswirkung der Gebäudebegrünung in der Gaswerkgasse, Krems

Darstellung
als Karte mit eingezeichneter Temperatur
als Diagramm der Verteilung der Hitzebereiche

Hier sehen Sie die Ergebnisse der Simulationssoftware zur Darstellung der Temperaturen in der Gaswerkgasse in Krems (Juli 2017).

Das Diagramm zeigt die Gebäude (schwarz) und deren Umgebung (Temperaturskala) aus der Vogelperspektive.

Mit dem Schieberegler - auf der rechten Seite - können Sie die Temperaturveränderungen nach Begrünung der Häuser und Umgebung beobachten.

Satellit
  1. unter 27.00 °C
  2. unter 29.75 °C
  3. unter 32.50 °C
  4. unter 35.25 °C
  5. unter 38.00 °C
  6. unter 40.80 °C
  7. unter 43.50 °C
  8. unter 46.30 °C
  9. unter 49.00 °C
  10. 49.00 °C aufwärts
Fortschritt der Begrünung
Status Quo
Bewertung der Temperaturverträglichkeit
72.5%

mit der Beteiligung der Projektpartner:

  • Donau Universität Krems
  • Green4Cities
  • Gedesag
  • Krems energieautark
  • Yesa

mit der Unterstützung von:

  • Förderstelle
  • Klimaenergiefonds

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